
Nass und kühl ging es bei unserem diesjährigen Büroausflug zu. Mit dem Zug fuhren wir zunächst nach Seelow-Gusow (Landkreis Märkisch-Oderland) im östlichen Brandenburg. Unser lokaler Reisebusfahrer versorgte uns bei der anschließenden Fahrt ins Oderbruch mit Anekdoten über die umliegenden Dörfer und die Landschaft.
Das eiszeitlich entstandene, knapp 60 km lange und 12 bis 20 km breite Oderbruch liegt nur 2 bis 14 m über dem Meeresspiegel. Da es regelmäßig Überflutungen durch Hochwasser der Oder ausgesetzt war, siedelten dort lange Zeit überwiegend Fischer. Erst durch großangelegte Deichbauten, das Verlegen des Hauptstroms der Oder in Richtung Osten, die Anlage von Entwässerungsgräben und Pumpwerken wurde die Gegend Mitte des 18. Jahrhunderts urbar gemacht („Friderizianische Trockenlegung“). Im Zuge dessen siedelte Friedrich der Große Kolonisten aus dem nichtpreußischen Deutschland, sowie aus der Schweiz, Österreich und Polen an, die die Sprache, Kultur und Lebensweise im Oderbruch mitprägten.
Aktuell beschäftigt sich FJP intensiv mit dieser Region. Seit 2022 erstellt unser Büro den Landschaftsrahmenplan für den Landkreis Märkisch-Oderland. Dieser thematisiert u. a. Potenziale und Probleme für die Schutzgüter im Oderbruch und entwickelt entsprechende Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und Entwicklung von Natur und Landschaft.
Einen Teil der heutigen Flusslandschaften des Oderbruchs konnten wir bei einer Fahrt auf der Alten Oder bei Quappendorf kennenlernen. Nach einem leckeren Frühstück begab sich – trotz einsetzenden Regens – die unerschrockene Mehrheit des FJP-Teams paarweise in Kajaks auf die Flussreise. Der Rest zog das überdachte und trockene Floß vor. Letzteres trug mit seinem geringen Tempo zur angenehmen Entschleunigung der Fahrgäste und dem Genuss der Landschaft bei. Das anschließende Grill-Buffet sorgte für die nötige Wärme und Stärkung. Leider ließ der Regen nicht nach. Daher mussten wir bedauerlicherweise unseren Plan, das Molkenhaus von Karl Friedrich Schinkel nahe Neuhardenberg zu umwandern, aufgeben. So traten wir die Heimfahrt dieses feuchtfröhlichen Büroausflugs an, wohl wissend, dass ein erneuter Besuch an der Oder sich lohnt. Dann aber bei Sonnenschein.

