Rahmenplan Alte Schäferei, Berlin

Mit der Erarbeitung des Rahmenplans „Alte Schäferei“ sollen die heterogenen baulichen Strukturen im Norden von Französisch Buchholz in eine geordnete städtebauliche Entwicklung überführt werden. Das Instrument des Rahmenplans schafft dabei die planerische Vorarbeit für das anschließende Bebauungsplanverfahren, um langfristig Wohnbaupotenziale zu sichern und die Nutzungskonkurrenzen mit der verkehrlichen Infrastruktur sowie umgebenden Naturräumen auszuloten. Es wurden zwei Betrachtungshorizonte unterteilt – das 140 ha große Rahmenplangebiet „Alte Schäferei“ und der erweiterte Betrachtungsraum. In diesem 550 ha großen Gebiet werden die Nutzungszusammenhänge (Entwicklung der Gewerbegebiete Buchholz-Nord und des S-Bahn-Betriebshofs, der Verkehrsinfrastruktur und der Einbindung in Grün- und Freiräume) im Ortsteil Französisch Buchholz untersucht.

Die Fläche der Alten Schäferei wird im Berliner Stadtentwicklungsplans (StEP) Wohnen 2030 als langfristige Potenzialflächen für den Wohnungsbau dargestellt. Zentrale Herausforderung ist es, in diesem fragmentierten und bislang landschaftlich genutzten Umfeld mit der Rahmenplanung die Grundlage für die neuen Stadtbausteine zu entwickeln. Dabei liegt der Fokus auf den folgenden Punkten:

Städtebau

• Städtebauliche Einbindung in den Kontext der umgebenden Bebauung

• Städtebaulicher Entwurf für den Bereich „Alte Schäferei“

• Räumliche und strategische Einbindung in den Kontext, insbesondere der nördlichen Gewerbegebietsentwicklung (Buchholz-Nord)

• Wiederbelebung und Aufwertung des historischen Ortskerns mit attraktiven Wohn-, Einzelhandels und Dienstleistungsangeboten

• Entwicklungsmöglichkeiten durch Umstrukturierungsareale und Brachen

Frei- und Grünräume

• Erhalt und Ausbau der öffentlichen Freiflächen im Ortskern und die Gestaltung attraktiver Treffpunkte

• Versorgung der neuen und alten Bewohner mit wohnungsnahen Grünflächen und Spielplätzen

• Reduzierung von Eingriffen in Natur und Landschaft durch Erhalt wertvoller Biotopstrukturen und Minimierung der Versiegelung auf ein unbedingt erforderliches Maß

• Die Kompensation von Eingriffen durch die Neuanlage von vielfältig strukturierter naturnaher Grünflächen, Fassaden- und Dachbegrünung, Anlage von Frisch- und Feuchtwiesen, Neupflanzung von Gehölz- und Schilfpflanzungen

• Anlage von Gräben und Gewässern zur Retention von Regenwasser

• Förderung und Sicherung der Schutzgebiete (LSG Blankenfelde, LSG Buch)

• Renaturierung von Klein- und Fließgewässern zur Schaffung naturnaher Lebensräume und attraktiver Erholungsorte

Verkehr

• Schaffung bequem nutzbarer, sicherer und möglichst direkter Wegeverbindungen für Fußgänger und Radfahrer

• Schaffung eines vollständig barrierefreien, straßenbegleitenden Fußwegenetzes

• Beseitigung von Lücken im Radverkehrsnetz, Schaffung von straßenbegleitenden Radverkehrsanlagen in alle Richtungen

• Anbindung an den zukünftigen Radschnellweg „Panke Trail“

• Erweiterung der Straßenbahnlinie nach Norden (Buchholz-Nord)

• Verbesserung der äußeren ÖPNV-Anbindung durch zwei neue S-Bahnhöfe: Bucher Straße und Schönerlinder Straße

Soziale Infrastruktur

• Stärkung und Ausbau der sozialen Infrastruktur (z. B. Ärzte, Kitas, Schule etc.)

• Neubau von Sozial- und Bildungseinrichtungen

• Schaffung neuer Spielplätze für verschiedene Altersgruppen

• Schaffung von Barrierefreiheit, Daseinsvorsorge und Sitzgelegenheiten im öffentlichen Raum