Auftraggeber: | BPD Immobilienentwicklung GmbH |
Kooperation: | Christoph Kohl Stadtplaner Architekten ⎜ STADT+VERKEHR |
Bearbeitung: | 2020 |
Flächengröße: | 20 ha |
Ort: | Meerbusch-Büderich |
Wettbewerb: | 3. Preis |
Ziel des städtebaulich-freiraumplanerischen Wettbewerb „Areal Böhler 2“ ist es, in Meerbusch (NRW) ein neues Quartier für unterschiedliche Zielgruppen zu entwickeln. Beim Entwurf des Stadtteils steht die Schaffung von 400 variantenreichen Wohneinheiten für alle Alters- und Einkommensgruppen im Vordergrund. Darüber hinaus soll eine attraktive Mischung an Flächen für Einzelhandel, Arbeiten und Wohnen entstehen. Außerdem soll sowohl die soziale Infrastruktur durch KITA- und Grundschulneubau als auch die grüne Freiraumstruktur durch Qualifizierung und Ausdifferenzierung gestärkt werden. Ferner bedarf es eines zukunftweisendes Mobilitäts- und Energiekonzepts, das den Weg in die Stadt von morgen weist.
Das 20 ha große Areal befindet sich an der Schnittstelle mehrerer heterogener Baugebiete: im Westen die organisch-dörfliche Struktur von Meerbusch, im Norden die orthogonalen Hallen des Böhler Areals und im Osten die städtischen Blöcke Düsseldorfs. Die vorgeschlagene neue Blocktypologie, die sogenannten Schollen – klar umrissene Baufelder mit einer Mischung aus Reihenhäusern, Geschosswohnungs- und Gewerbebauten, vermitteln zwischen den umliegenden Bautypologien. Durch die Drehung der einzelnen Schollen entstehen indes reizvolle Aufenthaltsräume.
Der grüne Freiraum
Den zentralen Freiraum bildet die westlich von Meerbusch aus verlängerte, radial verlaufende Neue Oststraße. Sie führt über den grünen Böhler Anger bis zum neuen Stadtplatz im Osten. Dieser fungiert als Quartiersauftakt. Dort befinden sich ein U-Bahnhof sowie kommerziellem und gewerblichem Angebot. Im Kontrast dazu ist der Böhler Anger grüner Mittelpunkt des Quartierslebens und der Kommunikation. In den seitlichen, verkehrsberuhigten Quartiersstraßen laden die eher introvertierten grünen Aufenthaltsbereiche zum nachbarschaftlichen Feiern, Spielen und Verweilen ein. Die baufeldbezogenen Quartiersgaragen sind sowohl von der Stichstraße an der nördlichen Seite des Quartiers als auch von der Böhlerstraße im Osten aus zu erreichen. In den verkehrsberuhigten Bereichen (oder auch Wohnstraßen) zwischen den Blöcken wird der Autoverkehr nach dem Mischprinzip geregelt. Der Vorrang gilt jedoch den Fußgängern. Der zentrale Böhler Anger kann als Fußgängerzone komplett vom Individualverkehr freigehalten werden und dient als zentrale Erschließungsachse für den Rad- und Fußgängerverkehr.
Das neue Quartier öffnet sich zur Landschaft – das umgebende Grün fließt in das Quartier. Dabei entsteht ein landschaftlicher Park entlang des Laacher Abzugsgrabens im Westen. Dieser Grünzug nimmt die charakteristischen Elemente der niederrheinischen Kulturlandschaft auf. Im Gegensatz dazu sind die großzügigen Höfe der Schollen durch kleinteilige, individuell gestaltete Gärten für die Anwohner geprägt.