Campus Aufbauschule, Fürstenwalde

Auftraggeber: IGP Projekt GmbH
Kooperation: Christoph Kohl Stadtplaner Architekten
Aktivität: Städtebauliches Gutachterverfahren
Bearbeitung: 2022
Flächengröße: Realisierungsteil 5,8 ha | Ideenteil 130 ha
Ort: Fürstenwalde | Spree

Im Westen von Fürstenwalde entsteht ein neues Quartier – der Stadteingang West. Rund um die historische Aufbauschule an der stadteinwärts führenden Dr.-Wilhelm-Külz-Straße wird ein Campus für generationsübergreifendes Wohnen, Gesundheit und Bildung entwickelt.

Das im Werkstattverfahren von CKSA und FJP erarbeitete Konzept betont den verbindenden Charakter des Ortes. Der neue Stadteingang West bietet nicht nur den Bewohnern ein Zuhause. Ebenso wird der Campus Aufbauschule aufgrund der Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen zum Anlaufpunkt für viele Fürstenwalder. Darüber hinaus fungiert das neue Quartier auch als Drehscheibe zwischen der östlich gelegenen Innenstadt mit dem Bahnhof und den Ausflugszielen im Westen: Stadion, Heideland, Festplatz, Heimattierpark und Spree.

Räumliche Grundidee

Die Grundrissfigur der historischen Aufbauschule, mit ihrem Hauptbau und den Seitenflügeln, bildet Herz und Ausgangspunkt der städtebaulichen Setzungen. Das Bestandsgebäude von 1918 bekommt ein modernes Pendant. Dieses ordnet sich baulich unter und bildet dennoch eine angemessene Eingangssituation für den Campus und die Stadt. Hinter dem neuen zentralen halbkreisförmigen Ensemble formen Gebäudeblöcke einen ringförmigen Begegnungsraum. Dieser prägt den offenen, kommunikativen Charakter des Mehrgenerationencampus. Die zur Straße geschlossenen Baukörper öffnen sich rückseitig und schaffen mit ihren Höfen einen großzügigen Übergang in den umgebenden Naturraum.

Zonierung

Herzstück des Campus ist die Aufbauschule, als neue Bildungseinrichtungen, nebst den medizinischen Versorgungeinheiten im angrenzenden Neubau. Die halbkreisförmig angeordneten Baukörper entlang des Begegnungsraums beherbergen straßenseitig neben Gewerbeeinheiten im Erdgeschoss auch Pflegeeinrichtungen und Betreutes Wohnen. Zudem gruppieren sich in den Randlagen weitere Wohnnutzungen um die offenen Höfe, mit ihren ruhigeren Gemeinschaftsgärten.

Durch die sehr gute Anbindung an das Fuß- und Radwegenetz wird das Quartier zu einem attraktiven Anlauf- und Knotenpunkt bei der Vernetzung der umliegenden Stadt-, Freizeit- und Naturräume Fürstenwaldes.

Ferner ist eine städtebauliche Erweiterung des Campus südlich der Dr.-Wilhelm-Külz-Straße, in Richtung Spreeraum denkbar. Dadurch entstünde ein in Gänze gefasster, markanter Platz und die Stadt Fürstenwalde ihren „Stadteingang West“. Darüber hinaus kann der neue Campus Aufbauschule wie ein Katalysator für die angrenzende Areale wirken. Die östlich gelegenen, leerstehenden Villen können beispielsweise als Jugendclub mit angeschlossenem Abenteuer- und Experimentiergarten reaktiviert werden. Außerdem entstehen durch eine Verlegung des Verladebahnhofs weitere städtebauliche Entwicklungsmöglichkeiten im Bahnhofsumfeld und in direkter Nachbarschaft zum Campus. Somit bietet die alte Aufbauschule viel Potenzial für neue Impulse im Westen Fürstenwaldes.