| Auftraggeber: | Stadt Heusenstamm |
| Kooperation: | metris studio für architektur, stadt und landschaft |
| Aktivität: | Offener städtebaulicher und freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb |
| Bearbeitung: | 2025 |
| Flächengröße: | 8,6 ha |
| Ort: | Heusenstramm (Hessen) |
Die Entwicklung neuer Wohn- und Nutzungspotenziale im Bestand ist eine zentrale Aufgabe moderner Stadtplanung. Vor dem Hintergrund des steigenden Wohnraumbedarfs im Rhein-Main-Gebiet lobt die Stadt Heusenstamm einen offenen städtebaulichen und freiraumplanerischen Realisierungswettbewerb aus, mit dem Ziel, ein innerstädtisches Transformationsareal städtebaulich neu zu ordnen und als zukunftsfähiges, durchmischtes Quartier mit hoher Aufenthaltsqualität zu entwickeln.
Neues Leben für die Telefonzentrale in Heusenstamm
Die alte Telefonzentrale wird entkernt und zu einem zentralen Anziehungspunkt umgestaltet: mit einer Kletterhalle, Gewächshausstrukturen und einem Gartencenter. Ein Platz mit wechselnden Pflanzenblöcken schafft grüne Aufenthaltsqualität. An den Enden der neuen Mitte entstehen eine Kita und betreutes Wohnen. Rundherum sind Wohnhäuser mit Gärten und Spielstraßen geplant – für ein lebendiges, generationenübergreifendes Miteinander.
Auf dem Areal des ehemaligen Fernmeldezeugamts im Süden von Heusenstamm entsteht ein eigenständiges, urbanes Quartier. Es ergänzt die bestehenden städtebaulichen Strukturen und führt die gesamtstädtische Entwicklung im Sinne des Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzepts (ISEK) von 2014 weiter. Das ca. 8,6 Hektar große Wettbewerbsgebiet liegt zwischen Heinrich-von-Stephan-Straße und Industriestraße. Es grenzt unmittelbar an durchgrünte Wohnquartiere sowie gewerblich genutzte Bereiche. Die Lage eröffnet die Chance, ein neues Zentrum auszubilden – als räumlicher und funktionaler Knotenpunkt im südlichen Stadtgebiet. Dabei steht das neue Quartier nicht in Konkurrenz zur Altstadt oder bestehenden Versorgungsstrukturen, sondern ergänzt sie sinnvoll. Ziel ist ein zukunftsgerichteter Stadtbaustein mit vielfältigen Nutzungen, hoher Aufenthaltsqualität und starker landschaftsräumlicher Verankerung.
Freiraum, Struktur und sozialer Zusammenhalt
Unser Entwurf verfolgt ein robustes städtebauliches Konzept, das Dichte, soziale Vielfalt und ökologische Nachhaltigkeit vereint. Ein feinmaschiges Wegenetz verknüpft kleinteilige Nachbarschaften, formuliert klare Raumkanten und schafft gezielte Sichtbezüge. Das Quartier wird durch ein Netzwerk öffentlicher Räume gegliedert. Platzartige Schnittpunkte und grüne Freiräume bilden ein zusammenhängendes, sozial und klimatisch wirksames Gerüst. Diese Räume sind funktional aufeinander abgestimmt und stärken die Verbindung zwischen Stadt und Natur. Ein zentrales Element ist die konsequente Entsiegelung, die Wiederverwendung vorhandener Materialien sowie ein dezentrales Regenwassermanagement. Dieses kommt weitgehend ohne technische Infrastruktur aus und nutzt landschaftsbasierte Lösungen.
Das neue Quartier bietet bezahlbaren, familiengerechten und generationenübergreifenden Wohnraum. Wohnen, Arbeiten und gemeinschaftliches Leben werden in einem attraktiven Umfeld verknüpft. Ergänzende soziale und gewerbliche Angebote beleben das Quartier, insbesondere in den Erdgeschosszonen. Gemeinschaftlich nutzbare Flächen und offene Bauformen fördern den sozialen Austausch. Bestehende Grünstrukturen werden integriert, qualifiziert und mit neuen Elementen verbunden. So entsteht eine resiliente Freirauminfrastruktur mit hoher ökologischer Qualität.
Leitidee
Gesamtplan | Nutzungskonzept | Entwicklungskatalog
Schnitte
Konzepte
Vertiefungsbereich