Masterplan Alte Schäferei, Berlin

Auftraggeber: Treucon Real Estate GmbH | GEWOBAG
Kooperation: Christoph Kohl Stadtplaner Architekten UmbauStadt HOFFMANN LEICHTER Kraftland GmbH
Aktivität: Erstellung eines Masterplans
Bearbeitung: 2023-2024
Flächengröße: 28,5 ha
Ort: Berlin

Der Masterplan „Alte Schäferei“ in Berlin-Pankow baut auf dem im Februar 2023 vom Bezirksamt Pankow beschlossenen Rahmenplan Alte Schäferei auf. Der Masterplan wurde durch fachliche und gutachterliche Vertiefungen weiterentwickelt und zuletzt im Februar 2024 abgestimmt. Im Juni 2024 folgte dann der Beschluss für die Aufstellung des Bebauungsplans 3-99 „Alte Schäferei – Schönerlinder Straße“.

Zentrale Werte und Kennzahlen aus dem Rahmenplan wurden im Masterplan konsequent übernommen. Dies betrifft unter anderem die Festlegungen zu den öffentlichen Grünflächen, den wohnungsnahen Grünflächen, der Biotoprenaturierung sowie zur Ausgleichsflächenbilanz. Darüber hinaus wurden die Planungen für die soziale Infrastruktur (darunter zwei Kita-Standorte und ein Schulstandort) sowie die Zahl von rund 2.000 Wohneinheiten übernommen.

Der Masterplan erfüllt nicht nur diese quantitativen Vorgaben, sondern trägt auch dem Innovationsanspruch des Bezirks bei. Besonders hervorzuheben ist der Fokus auf Nachhaltigkeit und Klimafreundlichkeit. Das Quartier ist als Schwammstadt konzipiert, wobei das Regenwasser nicht über die Kanalisation abgeleitet wird, sondern lokal gespeichert und genutzt wird. Diese Strategie, die den natürlichen Wasserkreislauf integriert, macht das Quartier widerstandsfähiger gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels. Zudem ist das gesamte Quartier durch die Nutzung oberflächennaher Geothermie wärmetechnisch autark, was das Konzept der Wärmeautarkie unterstreicht. Auch in puncto Mobilität setzt das Projekt auf eine autoarme Ausrichtung: Eine Hochgarage als Mobility-Hub dient als Mobilitätsdrehscheibe für das Quartier und bietet ausreichend Stellplatzkapazitäten.

Freiraum

Das Freiraumkonzept des Masterplans „Alte Schäferei“ bildet das Herzstück der Gestaltung. Zwei große Grünachsen durchziehen das gesamte Siedlungsgebiet und dienen gleichzeitig als Frischluftschneisen. Die erste Achse, der „Quartierspark“, verläuft von Südwest nach Nordost und verbindet den Sportplatz mit der „Grünen Mitte“, die bis zum nördlichen Quartiersplatz reicht und dort in Biotopflächen übergeht. Die zweite Achse, die „Promenade“, folgt einer Allee und verläuft von Südosten nach Nordwesten. Sie bildet die grüne Verbindung zwischen den Quartieren West und Mitte und führt zu den angrenzenden Biotopreserven, die am westlichen Ende in die freie Landschaft übergehen.

Die Bebauungsstruktur orientiert sich an einer offenen Blockrandbebauung. Diese schafft ein durchlässiges Raumgefüge, das eine klare Differenzierung zwischen öffentlichen Bewegungsräumen, halböffentlichen Übergangsbereichen und privaten Wohnhöfen ermöglicht. Jeder Hof ist mit mindestens einer Blockrandöffnung ausgestattet, um eine gute Belichtung, Belüftung und eine einfache Erschließung zu gewährleisten. Auf den verkehrsintensiven Straßen, wie der Schönerlinder Straße, werden die Blockränder aus Lärmschutzgründen möglichst geschlossen. So entsteht ein gut gegliedertes und funktionales Wohnumfeld. Dieses wird sowohl den Anforderungen an eine nachhaltige Stadtentwicklung als auch an die Lebensqualität der zukünftigen Bewohner gerecht.

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