Auftraggeber: | gfp Real Estate Concepts GmbH |
Aktivität: | LP 1-8 |
Bearbeitung: | 2018-2022 |
Flächengröße: | 900 m² |
Ort: | Berlin-Kreuzberg |
Der schlicht dekorierte, viergeschossige Putzbau am Mehringdamm 51 ist Teil der charakteristischen Blockrandbebauung zwischen Gneisenaustraße und Bergmannstraße in „Kreuzberg 61“. Die in den 1860er Jahren bebaute Nachbarschaft ist bis heute durch die sogenannte Berliner Mischung – ein Mix aus Wohnen und Gewerbe – geprägt. Die Parzelle der Nr. 51 ist mit einem Vorderhaus, drei Quergebäuden, zwei Seitenflügeln und einer Remise bebaut. Dadurch entstehen vier Höfe in sehr unterschiedlicher Dimension und Gestalt. Der Gebäudekomplex beherbergt heute 25 Wohn- und 14 Gewerbeeinheiten. Daher folgte im Zusammenhang mit der Gebäudesanierung 2017–2020 auch die Neugestaltung der Freianlagen. Im Zuge dessen wurden alte Nebengebäude und nicht mehr funktionsfähige Kellerwände entfernt, um mehr Platz für Pflanz- und Aufenthaltsbereiche zu schaffen.
Das verbindende Element für die vier vielgestaltigen Innenhöfe sind eine einheitliche Formensprache und Materialität der Flächen und Gestaltungselemente. Alle Wegeflächen sind mit einem versickerungsfähigen, schlichten Pflasterbelag im Flechtverband ausgeführt. Eine Auswahl an Sitzgelegenheiten lädt zum Verweilen ein und fördert die nachbarschaftliche Begegnung und Kommunikation am Mehringdamm 51. Außerdem sind alle Höfe durch Pflanzinseln, Betonsitzmauern und eine üppige Rahmenbepflanzung gegliedert. Dort finden neben formschönen Solitärgehölzen auch strukturstarke Sträucher, Stauden, Gräser und Farne Verwendung. Die ausgewogene Pflanzenkombination bietet das gesamte Jahr ansprechende Blüh-, Herbstlaub- und Fruchtaspekte.
Der erste Hof beherbergt neben Funktionsflächen (Behinderten-Stellplatz, Fahrradstellplätze, eingehauste Müllsammelstelle) einen Spielbereich mit Sandkasten, einzelne haptisch-visuelle Keramikpflastersteine im Wegebelag und Sitzbänke. Auch im zweiten Hof befinden sich Fahrradstellplätze und eine Müllsammelstelle. Dort dienen zwei zentralen Pflanzinseln mit ihrer markanten Einfassung aus breiten Betonelementen mit Holzauflagen als zentraler Blickfang und Sitzgelegenheit. Im dritten Hof befindet sich zusätzlich zu einer zentralen Pflanzinsel eine markante, sechs Meter lange Sitzbank entlang der Mauer. Der hinterste, vierte Hof besitzt einen etwas intimeren Charakter. Neben den reich bepflanzen Grünflächen befindet sich dort ein Holzdeck, das auch für Zusammenkünfte oder kleine Veranstaltungen im Grünen genutzt werden kann. FJP