Paradeis-Quartier, Crailsheim

Auftraggeber: Große Kreisstadt Crailsheim
Kooperation: Christoph Kohl Stadtplaner Architekten Stadt + Verkehr
Aktivität: Städtebaulich-freiplanerischer Wettbewerb
Bearbeitung: 2023
Flächengröße: 10,5 ha
Ort: Crailsheim

Ziel des städtebaulich-freiraumplanerischen Masterplans ist es, das „Paradeis-Quartier“ in Crailsheim räumlich neu zu ordnen, baulich angemessen zu verdichten und aufzuwerten. Durch seine zentrale Lage zwischen Bahnhof und historischem Stadtkern an der Jagst im Osten stellt das Paradeis-Quartier eine attraktive Entwicklungsfläche dar. Ein Mix aus Einzelhandel in Ergänzung zur Innenstadt, Bildungseinrichtungen, Dienstleistungen und Büronutzungen sowie Wohnnutzung sind vorgesehen.

Städtebau

Die kompakte Bebauung prägt das neue städtische Quartier. Ein Gebäudeband für Büros, Dienstleistungen und Gewerbe schirmt das Quartier akustisch gegen die Bahnflächen ab. Die östlichen Blöcke orientieren sich gen Park, Jagst und Altstadt. Dadurch sind sie unter anderem für Wohnnutzung prädestiniert. Der zentrale Quartiersplatz in direkter Nähe zum Bahnhof, dem ZOB, der Quartiersgarage und dem Fahrradparkhaus bildet die neue Mobilitätsdrehscheibe für Crailsheim. Somit bildet der neue Stadtplatz im Paradeis-Quartier – mit dem breiten Angebot aus Handel, Gastronomie, Hotel- und Bildungseinrichtungen – nicht nur einen attraktiven Stadteingang und Treffpunkt, sondern auch den Auftakt zum Landschaftsraum des Jagst-Auenparks und weiter zur Altstadt.

Freiraum

Der entlang der Jagst verlaufende, wertvolle Grünraum bietet unterschiedlichste Erlebnisräume. Diese werden auf den drei thematischen Achsen (Aktiv-, Park- und Jagst-Achse) erlebbar. Dabei bildet die an der geschwungenen Bebauungskante verlaufende „Paradeis-Promenade“ die Aktiv-Achse. Wie auf eine Perlenkette reihen sich dort mehrere Treffpunkte aneinander: eine Open-Air-Bühne, eine Bibliotheksterrasse, gastronomisches Angebot am Quartiersplatz, ein Spielplatz und eine Entspannungsterrasse. Die Park- und Jagst-Achsen bieten beide zusätzliche Möglichkeiten zum Verweilen, ruhigere Rückzugsorte und verschiedene Naturerlebnisräume. Der gesamte Jagst-Auenpark wird durch wenige Interventionen qualifiziert. Im Mittelpunkt steht weiterhin der Modellbootsee, dessen Aufenthalts- und Gestaltungsqualität aufgewertet werden. Angrenzende Schilfflächen dienen dabei nicht nur zur Reinigung des eingeleiteten Regenwassers aus dem Quartier, sondern bilden zudem einen neuen Lebensraum für Vogel- sowie Insektenarten und leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Steigerung der Biodiversität und der Naturerfahrung.