Schönefelder Panorama, Schönefeld

Auftraggeber: Gemeinde Schönefeld
Kooperation: Christoph Kohl Stadtplaner Architekten
Aktivität: Städtebaulich-freiraumplanerischer Wettbewerb
Bearbeitung: 2022
Flächengröße: 150 ha
Ort: Schönefeld
Wettbewerb: 1. Phase

Die brandenburgische Gemeinde Schönefeld liegt unmittelbar an Berlins südöstlicher Stadtgrenze. Als Teil der Entwicklungsachse Berliner Stadtzentrum – Adlershof – Flughafen BER – Lausitz profitiert die Gemeinde vom der sehr guten infrastrukturellen Anbindung. Diese Lagegunst bietet Schönefeld Chancen der Entwicklung als Wohn- und Gewerbestandort. Das zweiphasige städtebaulich-freiraumplanerische Wettbewerbsverfahren zielt auf eine Neuorientierung und Entwicklung der 150 ha großen Flächen zwischen Flughafen und Berliner Stadtgrenze. Angestrebt wird die Schaffung eines lebendigen, gemischten und nachhaltigen Quartiers für etwa 8.000 bis 10.000 Bewohner.

Der Entwurf von Christoph Kohl Stadtplaner Architekten und FUGMANN JANOTTA PARTNER setzt auf die Nähe und Verflechtung von Stadt- und Naturraum. Ziel ist es, Landschaft als durchgängig erlebbaren Raum zu gestalten und räumliche Weite zu inszenieren – das „Schönefelder Panorama“. Unser Konzept sieht grundlegend zwei neue Baubereiche vor. Diese beiden Nachbarschaften entwickeln sich von ihren zentralen, urbanen Stadtplätzen, die über einen Anschluss an den ÖPNV (Regionalverkehr, S- und U-bahn) besitzen, hin in den angrenzenden Freiraum.

Der Freiraum

Der umgebende Grünraum wirkt als ein verbindendes Element und bettet beide Baubereiche in den fließenden Landschaftsraum ein. Außerdem bietet der ringartige Freiraum zwischen den beiden neuen Nachbarschaften ein differenziertes Raumprogramm. Im westlichen Abschnitt bildet der Quartierspark das Scharnier zwischen dem alten Dorf Schönefeld und dem Neubaugebiet. Er dient als kommunikativer Treffpunkt und Bewegungsraum für die alteingesessenen und neuen Schönefelder. Der zentrale Gartenpark wird durch Obstgehölze und durch Flächen zum nachbarschaftlichen Gärtnern geprägt. Am östlichen Rand, im Umfeld der geplanten Schule, befindet sich der Sportpark mit vielfältigen Möglichkeiten für den Vereinssport ebenso wie informellen Bewegungsangeboten für alle Altersgruppen.

An der nördlichen Kante des Quartiers, entlang topografischer Tiefpunkte, verläuft das neue Schönefelder Bruch. Es ist geprägt durch charakteristische Elemente einer offenen Bruchlandschaft mit Gehölzen, Wiesen, offenen Wasserflächen und Röhrichten. Diese Landschaft vermittelt zum weitestgehend offenen Mauerstreifen und leistet einen wesentlichen Beitrag zum Regenwassermanagement. Räumliche verknüpft der weitläufige Landschaftsraum die im Norden angrenzenden Berliner Grünflächen Landschaftspark Rudow-Altglienicke, Südpark und Dörferblick mit den intensiv genutzten Parkanlagen im neuen Quartier. Folglich entstehen attraktive, vielseitige Naherholungsbereiche für die angrenzenden Nachbarschaften – in Schönefeld und Berlin. Das neue Freiraumnetz zeichnet sich durch unterschiedlichste räumlichen Sequenzen und interessante Kontraste aus. Dadurch erhöht sich die Erlebbarkeit dieser facettenreichen Landschaften im siedlungsnahen Bereich.