Auftraggeber: | Stadt Neubrandenburg |
Aktivität: | Nichtoffener freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb |
Bearbeitung: | 2024-2025 |
Flächengröße: | 6.600 m² |
Ort: | Neubrandenburg |
Wettbewerb: | Anerkennung |
Die Stadt Neubrandenburg plant die Neugestaltung der Freianlagen der Grundschule „Am Reitbahnsee“ und der angrenzenden Regionalen Schule Nord. Ziel ist es, den Schulhof zu entsiegeln und klimaangepasst zu gestalten. Nach der kürzlichen Sanierung der beiden Schulen soll der Außenbereich zu einem modernen, funktionalen und umweltfreundlichen Schulcampus Nord weiterentwickelt werden. Dabei wird besonders auf die Integration von Natur und nachhaltigen Lösungen geachtet.
Freiraumkonzept und thematische Gestaltung
Das Freiraumkonzept verknüpft die Planetenlaufbahn-Thematik der Regionalen Schule mit der Grundschule. Dabei bildet der Regenbogen das zentrale Motiv für den Schulcampus Nord. Er steht nicht nur symbolisch für Vielfalt, Frieden und Hoffnung, sondern verbindet auch auf faszinierende Weise die kosmischen Elemente des Sonnensystems mit irdischen Phänomenen der Lichtbrechung – ein harmonisches Symbol, das wissenschaftliche Prinzipien mit ästhetischer Schönheit vereint.
Eine markante, bespielbare Regenbogenskulptur aus Stahl und Seilen ist das zentrale Element des Grundschulhofs. Außerdem schaffen Sportflächen, eine Sprintbahn und Nebeldüsen, die das Licht brechen, ein interaktives, naturverbundenes Lernumfeld. Die neugestalteten Außenanlagen bieten einen ausgewogenen Wechsel zwischen aktivem Spiel und ruhigem Verweilen, sodass sich der Campus in eine lebendige Landschaft für Entdeckungen verwandelt und gleichzeitig stille Rückzugsorte entstehen.
Aus Holz gefertigte Elemente wie das grüne Klassenzimmer, Sitzinseln und Hochbeete laden zur Interaktion ein und erzeugen eine naturnahe Atmosphäre, während eine vielfältige Bepflanzung alle Komponenten harmonisch verbindet. Besonders identitätsstiftend wirken dabei die Regenbogen-Kletterskulptur sowie der bunte Sportplatz, die gemeinsam markante und lebendige Akzente setzen.
Nachhaltigkeit und Entsiegelung
Ein Großteil der Fläche wird wasserdurchlässig gestaltet, damit Regenwasser gespeichert und Verdunstung gefördert werden kann. Die robuste Ausführung des Schulcampus Nord gewährleistet Langlebigkeit, wobei vorhandene Oberflächenmaterialien erhalten oder wiederverwendet werden. So dienen beispielsweise großformatige DDR-Platten als Trittsteine über die zentrale Mulde.
Durch die reduzierte Versiegelung und die integrierten Verdunstungsflächen verbessert sich das Mikroklima deutlich. Dadurch entwickelt sich der Schulhof nicht nur zu einem Ort für Erholung, Bewegung und Interaktion, sondern auch zu einem nachhaltigen Lebensraum mit Wiesen, insektenfreundlichen Gehölzen und Obstbäumen. Zahlreiche neue Obst- und Klimabäume ergänzen den Bestand, während kein Bestandsbaum gefällt wird, was die ökologische Ausrichtung des Projekts unterstreicht.

