Beweidungskonzept LSG Hönower Weiherkette, Berlin

Auftraggeber: Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf von Berlin
Bearbeitung: 2017
Flächengröße: 56 ha

Ab Herbst des Jahres 2016 wurden mit Unterstützung einer dreiteiligen Planungswerkstatt zum Pflege- und Entwicklungsplan “LSG Hönower Weiherkette” ein Beweidungskonzept für das östliche Areal entworfen und Schritt für Schritt über den partizipativen Ansatz vertieft und verfeinert (Beratung). Eine Auswertung vorhandener Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten im Schutzgebiet und der Nachbarschaft dient dazu, Möglichkeiten aufzuzeigen die Weiherkette als Erholungsgebiet und wohnungsnahe Grünfläche vor der Haustür für den Menschen zu sichern und bestehende oder durch die Beweidung mit Schottischen Hochlandrindern neu aufkommende Nutzungskonflikte zu entschärfen.

Um eine ganzjährige Nutzung möglichst vieler Freiflächen für Erholungssuchende zu ermöglichen, wurde beschlossen, die für eine Beweidung geeigneten Bereiche in vier Teilflächen zu untergliedern, welche von den Hochlandrindern je nach Nahrungsangebot und Pflegeaspekt zu bestimmten Jahreszeiten beweidet werden (Weidekalender). Das naturnahe Beweidungskonzept setzt auf ein rotierendes Weidemanagement für 4 Weiden auf 13,3 ha zwischen Froschpfuhl und Bogensee, das auch das Wasserdargebot und natürliche Unterstände berücksichtigt. Die Herde aus 5 bis 7 Robustrindern soll dazu beitragen, die großen Offenlandflächen im LSG dauerhaft zu erhalten und die Verbuschung zurückzudrängen. Dies dient auch der Förderung der Zielarten aus der Artschutzkompensation (FCS CleanTech Park) Braunkehlchen und Steinschmätzer (Naturschutz).

Wichtiges Thema waren die Weidezäune, dabei eher aus der Sicht des Menschen als der Weidetiere. Wildschutzzäune wurden von Ortsansässigen bzw. Teilnehmern der Veranstaltungsreihe von Anfang an für nicht landschaftsverträglich befunden (vorab Vandalismusschäden bei Erstmontage). Letztlich wurde konzeptionell ein Mix aus holzlattengeprägten Einfriedungen in den offenen Landschaftszonen und den kostengünstigeren Holzpfosten-, Knotengeflechtzäunen für Waldbereiche bestimmt. Für den eingelagerten Wildschutzzaun wurde eine gute Lösung abseits der Hauptwege gefunden.

Zukünftig sollen neue Aussichtspunkte errichtet werden, um Ausblicke in die Landschaft und über die Weiden zu ermöglichen: Ein erhöhter Geländepunkt nördlich des Untersees und ein vorhandenes Plateau westlich des Froschpfuhls. Ein neuer Bankstandort am Untersee mit Blick auf das Südufer wurde bereits installiert. Herausgearbeitet wurden Orte an denen naturbezogenes Kinderspiel stattfinden kann, das Ganze verknüpft durch einen Naturlehrpfad als Rundweg mit verschiedenen Stationen durch die Hönower Weiherkette.
Als gelungener Synergieeffekt aus den Bürgerwerkstätten ist die geplante Beweidung mit alten Schaf- und Ziegenrassen zu bezeichnen (Verein „Mensch-Natur e.V.). Startpunkt am Beerenpfuhl, dessen Verlandungstendenzen, v.a. der Weidenaufwuchs, damit bekämpft werden sollen.