Auftraggeber: | Stadt Fürstenwalde | Spree |
Aktivität: | Erarbeitung von Maßnahme-Steckbriefen zum Aufbau eines Flächenpools für Kompensationsmaßnahmen |
Bearbeitung: | 2022-2023 |
Ort: | Fürstenwalde | Spree |
Die Stadt Fürstenwalde|Spree hat einen Flächenpool für naturschutzrechtliche Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen initiiert. Auf Grundlage von Flächenausweisungen zu Schutz-, Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen im Landschaftsplan wurden die Flächen ausgewählt. Sie haben die Eigenschaft als Eigentum der Stadt Fürstenwalde schnell verfügbar sowie als Kompensationsflächen grundsätzlich geeignet zu sein. Die Biotopflächen wurden hinsichtlich ihrer Eignung für Aufwertungsmaßnahmen kartiert und bewertet. Für jede der ausgewählten Flächen, die zumeist Maßnahmenkomplexe darstellen, wurde eine Konzeptskizze erarbeitet, die zunächst die Bestandssituation beschreibt, wie Lage im Landschaftsraum (Flurstücke, Luftbild), bestehende planerische Aussagen (FNP, Landschaftsplan, Lage im Biotopverbund etc.) zusammenträgt und die Biotoptypen auflistet. Schutzgutbezogen wird das Aufwertungspotenzial analysiert, bewertet und dazu Maßnahmenflächen ausdifferenziert. Die Ergebnisse wurden in Form von Steckbriefe dargestellt.
Insgesamt sind 16 potenzielle Ausgleichsflächen in den Steckbriefen evaluiert worden. Die Maßnahmenkomplexe wurden in 65 Einzel-Maßnahmenflächen unterteilt, welche anhand ihres Aufwertungspotenzials nummeriert und geordnet wurden. Das Spektrum reicht von Feuchtstandorten (Moore, Feldsölle und Feuchtwiesen), über trockene Standorte (Dünen) und Waldbereiche hin zu öffentlichen Grünanlagen in der Stadt. Zusätzlich wurden 14 Vorschläge zu potenziellen Kompensationsflächen/ Maßnahmen durch den Stadtforst Fürstenwalde begutachtet und bewertet, von denen 6 Eingang in den Flächenpool gefunden haben.
Die Maßnahmenvorschläge umfassen ein weites Spektrum: beispielsweise Gehölzentfernung auf sukzessionsbedrohten Feuchtwiesen-, Moorstandorten gekoppelt mit einer Waldrandentwicklung, wenn sie von Forst umgeben sind. Wiederherstellung eines Dorfteichs als artenreicher Lebensraum für Pflanzen und Tiere über Ausbaggerung von Verlandungs- und Schwemmmaterial, Abdichtung Teichboden und regelmäßiger Schilfmahd. Bis hin zu ökologischer Aufwertung eines Stadtplatzes mit Pflege und Förderung von Trockenrasen, Erhalt und Nachpflanzung von schattenspendenden Bäumen als Cool Spots in der Stadtlandschaft oder alternativer Anlage eines „Tiny Forest“. Im besiedelten Gebiet ist immer auch eine Abwägung mit den Erholungsinteressen zu treffen. Genauso wurden die Belange von Tiergruppen wie Vögel, Insekten, Reptilien/Amphibien oder Fledermäuse begutachtet und eine Förderung ihres Lebensraums oder spezieller Habitateignungen empfohlen.
Die Steckbriefe bieten viel Fotomaterial, um die Maßnahmen zu visualisieren.